Therapie und Pferde

Therapeutisches Arbeiten und therapeutisches Reiten sind zwei sehr unterschiedliche Bereiche. In erster Linie ist das Pferd unser Trainer.

Therapeutisches Arbeiten

Der Schwerpunkt der therapeutischen Arbeit liegt nicht in der Vermittlung von Reitkenntnissen, sondern vielmehr darin, das Führen zu lernen und zu lehren. Menschen führen Pferde und Pferde führen Menschen. Das Pferd ist ein Spiegel unserer Seele. Automatisch ist darüber hinaus eine hohe Konzentration gefordert, welche zu einer intensiven Lernbereitschaft führt. Das Trainieren mit so großen und kraftvollen Tieren vermittelt ein neues und gestärktes Selbstbewusstsein.

 

Anwendungsgebiete:

Abbau von Stress, Unsicherheit und Angst, Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung, Hilfe bei Antriebsstörungen oder auch Gruppenunfähigkeit, ADS/H.

Therapeutisches Reiten - Stärkung der Körperbeweglichkeit

Es werden in erster Linie Personen mit neurologischen Krankheiten, auch bei Schädigungen des Nervensystems in Bezug auf Bewegungs- und Koordinationsproblemen, behandelt.
Während der Anwendung werden über den Pferderücken dreidimensionale Schwingungen auf den Patienten übertragen. Dabei entstehen Impulse, die ein gezieltes Training der Haltungs-, Gleichgewichts- und Stützreaktion und die Regulierung des Muskeltonus, ermöglichen. Wenn der Mensch auf dem Pferd  aufrecht sitzt, sind das 90 bis 110 dreidimensionale Schwingungsimpulse pro Minute.

Die Hippotherapie hat positive Auswirkungen auf das gesamte Gleichgewicht und die Koordination. Auf das Zusammenspiel unterschiedlicher Sinnessysteme (sensomotorische Integration), auf die Emotionalität und Integration (Psychomotorik), sowie auf die Rumpfaufrichtung und Rumpfkontrolle. Ebenso wirkt sich die Hippotherapie positiv auf orthopädische Rückenprobleme, neurologische Bewegungsstörungen wie Spastik, Ataxie, Athetose, Diparese und Treparese, aus.

Der menschliche Körper stellt sich beim Reiten auf eine Vielzahl von Impulsen ein, welche durch das sich bewegende Pferd verursacht werden. Alle Bewegungsachsen inklusive Torsionsbewegungen werden von außen aktiviert und stimuliert. Halbseitig gelähmte Menschen (Hemiparese) können auf dem Pferderücken ein Gefühl für ihre Körpermitte entwickeln.

Nicht angewendet werden kann diese Therapie beispielsweise bei Entzündungen der Wirbelsäule. Fragen Sie bitte vorab Ihren Arzt.